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2016 - Besichtigung der "Zellerkapelle" und der Hauskapelle der Betschwestern in Straubing
Glaube und eigenes Seelenheil waren den Menschen in früheren Zeiten schon immer sehr wichtig. Viele vermögende Familien leisteten sich deshalb eine eigene Hauskapelle, manche sogar einen eigenen Kaplan. So gab es früher am Straubinger Stadtplatz 20 Hauskapellen in den großen Patrizierhäusern. Heute sind davon noch drei, historisch wertvolle Hauskapellen zur Besichtigung erhalten geblieben.
Stadtarchivarin Frau Dr. Dorit-Maria Krenn gewährte dem Frauenbund Alburg einen Einblick in den historischen Hintergrund zweier Hauskapellen in Straubing. Von ihr erfuhren wir vieles über deren Entstehungszeit, Patrozinien, Besitzgeschichte, Aussehen und Funktion.
Unser Weg führte uns als Erstes zur Zellerkapelle im Haus „in der Kron“, der Volksbank. Diese spätgotische Kapelle wurde 1466 von dem reichen Straubinger Kaufmann Wilhelm Zeller errichtet, Gewölbe und die Fenster sind erkennbar aus der Spätgotik. Sie ist ein kleines Rokokojuwel mit Resten mittelalterlicher Fresken und einem Marienaltar des Straubinger Bildhauers und Stuckateurs Mathias Obermayr.
Danach besuchten wir die Hauskapelle im ehemaligen Oberschwesternhaus in der Bürg, das Anfang des 14.Jahrhunderts von Albrecht Steinhauff für bedürftige Straubinger Frauen erbaut worden war. Die armen Witwen und ledigen Handwerkstöchter erhielten dort freie Kost und Unterbringung im Gegenzug führten sie ein religiöses Dasein im Dienst der Kranken und Verstorbenen. Im Mittelpunkt der Hauskapelle steht ebenfalls ein von Mathias Obermayr gestalteter kleiner Rokokoaltar mit dem Bild der Marienverkündigung.
Mit diesen wunderschönen Eindrücken endet die Führung, bei einem Mittagessen und regem Gedankenaustausch im Hotel Seethaler.